6. Februar 2019

„Die Regionen sind die wahren Verlierer“ IDRF und GBAA: Germania-Insolvenz schadet vor allem dem ländlichen Raum

„Die Regionen sind die wahren Verlierer“

IDRF und GBAA: Germania-Insolvenz schadet vor allem dem ländlichen Raum

Die Insolvenz der Fluggesellschaft Germania schädigt nach Ansicht der Interessensgemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF) und der German Business Aviation Association e.V. (GBAA) vor allem dem ländlichen Raum. Denn sie beschleunige eine Entwicklung, die zu einem weiteren Verlust an Flugverbindungen führe. „Die wahren Verlierer dieser Insolvenz sind die Regionen“, sagt der IDRF-Vorsitzende Ralf Schmid. In zweiter Linie würden auch die Regional-Flughäfen in Mitleidenschaft gezogen. Schon in der Vergangenheit habe der knallharte Verdrängungswettbewerb vieler Airlines dazu geführt, dass sehr viele kleine Fluggesellschaften und damit zahlreiche nationale und internationale Flugverbindungen verloren gegangen sind. Laut einer aktuellen Studie, die von der Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF), dem Verband der Allgemeinen Luftfahrt e. V. (AOPA) und der German Business Aviation Association e.V. (GBAA) in Auftrag gegeben wurde, besteht heute bereits ein Bedarf von rund 300 Strecken, die weder durch klassische Fluggesellschaften noch durch Low Cost Airlines abgedeckt werde. Darunter leiden vor allem viele mittelständische Unternehmen in der Fläche, die auf schnelle Verbindungen angewiesen sind. Abhilfe schaffe da längst der individuelle Flugverkehr wie ihn der Bereich Business Aviation zur Verfügung stelle. „Dazu benötigt man dazu langfristig eine neue Generation von Flugzeugen und neue Geschäftsmodelle in der Luftfahrt, die in Verbindung mit regionalen Flugplätzen eine Alternative darstellen und auch die wirtschaftliche Basis der Airports verbessern könnten“, erklärt GBAA-Geschäftsführer Andreas Mundsinger, der die Interessen der Geschäftsluftfahrt vertritt. Generell könne, so Ralf Schmid, langjähriger Geschäftsführer des Flughafen Memmingen, die Politik mehr tun, um die Regionen zu stärken. „Das steht auch im Einklang mit europäischem Recht.“ Schließlich erlaube selbst die Europäische Kommission durch die „Allgemeine Gruppenfreistellungs-Verordnung AGVO“ die Förderung regionaler Flugplätze aus öffentlichen Haushalten. Auch die Abschaffung nationaler Sonderlasten wie die Luftverkehrssteuer könne dazu beitragen.

Die IDRF hofft auf eine erfolgreiche Arbeit des Insolvenzverwalters im Fall Germania. Durch eine dauerhafte Betriebseinstellung würden einige regionale Flugplätze wichtige Verbindungen verlieren. „Wir hoffen vor allem“, so Schmid, „dass gestrandete Passagiere schnell weiter- und heimreisen können.“

 

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