12. Juli 2019

Staufrei in den Urlaub: Regionale Airports könnten Abhilfe schaffen

Staufrei in den Urlaub: Regionale Airports könnten Abhilfe schaffen

Verbände GBAA und IDRF fordern Umdenken im Luftverkehr und begrüßen Vorstoß des Bundesverkehrsministers

Der Start in den Urlaub beginnt immer häufiger mit einem Stau. Nach Ansicht der German Business Aviation Association e.V. (GBAA) und der Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF) gibt es Alternativen. Und die heißen Regionalflughäfen. Denn: „Luftstraßen müssen nicht erst gebaut, sondern lediglich konstruiert werden und benötigen am Anfang und am Ende der Reiseroute einen Flughafen,“ betont IDRF-Geschäftsführer Thomas Mayer. „Von diesen“, ergänzt GBAA-Geschäftsführer Andreas Mundsinger, der die Interessen der Geschäftsluftfahrt vertritt, „haben wir viele.“ Sie müssten nur effektiver genutzt werden. In Anbetracht der langen Schlangen vor den Sicherheitskontrollen und Gepäckbändern, den Staus auf den Straßen zum Airport und den nicht ganz billigen Parkhäusern verwundere es, dass die Fluggesellschaften in der aktuellen Sommerflugplanperiode 130 Verbindungen weniger anbieten als im Jahr zuvor. Das entspreche dem Volumen eines kompletten Flughafens wie Hannover. So drängele sich der Hauptstrom der Urlauber wieder einmal an wenigen Punkten. „Würde man sie“, so Mayer, „stärker auf die oft unterschätzten Regionalflughäfen verteilen, könnte man viel Verkehr entzerren.“ Zudem würde manche Anfahrt zum naheliegenden Airport kürzer und bequemer und die Parkgebühr günstiger.

Deshalb begrüßen die Verbände die jüngste Äußerung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der erklärt hatte, Mobilitätsangebote dürften sich nicht nur nach den Ballungszentren ausrichten. „Wir brauchen auch weiterhin“, so der Minister, „in den ländlichen Regionen gut aufgestellte Regionalflughäfen für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse.“ Deshalb prüfe man, ob die Deutsche Flugsicherung auch den Flugverkehr an Regionalflughäfen koordinieren könne. „Dies wäre“, so IDRF-Vorsitzender Ralf Schmid, „ein klares Signal an die Regionalflughäfen, um sie finanziell zu entlasten.“

Schon lange fordern die Verbände eine Neuregelung des dezentralen Flugverkehrs und eine Stärkung der Regional Airports. „Dies sollte“, so Schmid, „durchaus im Schulterschluss mit den größeren Flughäfen geschehen.“ Eine Stärkung der kleineren Airports ersetze keineswegs den bedarfsgerechten Ausbau großen. Eine zusätzliche Chance für einen entspannten Weg in die Ferien sehen die Verbände auch, wenn die Maßnahmen der Flugsicherung greifen und nationale Befindlichkeiten im Europäischen Luftraum abgebaut werden. Hinzu komme die Entwicklung neuer Antriebe, sauberer Kraftstoffe und neuer Flugzeuge in kleiner Dimension, die in Summe ein Umdenken im Luftverkehr hin zur Stärkung der Regionalflughäfen ermöglichten. Denn sei leisten auch einen Beitrag zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und zur Stärkung des ländlichen Raums.

2019-07-10 PM_02 Stau



Pfeil zurück zur Übersicht

Weitere Mitteilungen

22. Juni 2023

Die Zukunft des „grünen“ Fliegens hat längst begonnen

5. April 2023

Greenpeace arbeitet mit Taschenspielertricks

1. Juli 2022

Eine Steilvorlage für die Bundesregierung

24. Juni 2022

Das Gipfeltreffen der Dezentralen Luftfahrt – Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze und German Business Aviation Association tagen in Schwäbisch Hall

23. Juni 2022

Netto-Null ist das Ziel

3. Juni 2022

SAF feiert Premiere auf ILA

20. Dezember 2021

„Die dezentrale Luftfahrt ist in der Zukunft angekommen“

3. Dezember 2021

„Mehr Fortschritt auch in der Luftfahrt wagen“

17. Mai 2021

“Grüne Flugplätze statt Verbote”

18. März 2021

“EU-Kommission macht den Weg zur Flughafen-Rettung frei”