Die vierte Zukunftswerkstatt fand vergangene Woche in der Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund in Berlin statt. Ausgerichtet wird sie von der Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. und der German Business Aviation Association e.V. im Namen von Innovate2Fly. Die Veranstaltung stellt zukunftsweisende technologische Entwicklungen vor, bezieht Erfahrungen aus dem praktischen Betrieb ein und macht die strategische Rolle regionaler Flugplätze und die dezentrale Luftfahrt sichtbar. Chefredakteur von airliners.de David Haße moderierte die Veranstaltung und führte mit kurzen Einordnungen und Gesprächsimpulsen durch das Programm.
Zu Beginn gab es eine wichtige Botschaft des Bayerischen Staatsministers für Wohnen, Bau und Verkehr, Herrn Christian Bernreiter. Er kündigte die Mitgliedschaft seines Hauses bei der IDRF an und hob die zunehmende Bedeutung regionaler Flugplätze hervor. Sie sind Grundlage der Ausbildung, wirtschaftlicher Aktivitäten, technologischer Erprobung und staatlicher Einsatzfähigkeit. Dieser Auftakt leitete zu dem inhaltlichen Schwerpunkt über, der die historische Entwicklung der Luftfahrt mit der Gegenwart verknüpfte. Axel S. Meyer führte in seinem Beitrag zentrale Erkenntnisse aus der Frühzeit der Luftfahrt zusammen. Als Autor des Buches „Der Sonne so nah“ beleuchtete er die Arbeiten von Otto Lilienthal und Graf Ferdinand von Zeppelin und machte deutlich, mit welchen Herausforderungen die Luftfahrt bereits in ihren Anfängen konfrontiert war. Dazu gehörten technische Grenzen, Finanzierungsfragen, politische Entscheidungen und gesellschaftliche Wahrnehmung. Die Vergangenheit zeigt, dass viele Themen, die heute die Transformation der Luftfahrt prägen, bereits damals eine wichtige Rolle spielten. Die historische Perspektive ermöglichte eine Einordnung aktueller Entwicklungen. Im Anschluss stellte die FH Aachen die praktische Umsetzung der elektrischen Flugausbildung in Nordrhein-Westfalen vor. Präsentiert wurden neben den Erfahrungen aus dem täglichen Einsatz der vollelektrischen Schulungsflugzeuge der auch der Ablauf der Ausbildung im regulären Betrieb. Darüber hinaus wurde der erste länderübergreifende kommerzielle Einsatz des Elektroflugzeugs vorgestellt. Ebenso wurde die bayerische Elektro-Flugstrecke präsentiert. Sie verbindet in ihrem Testbetrieb mehrere regionale Flugplätze miteinander und dient als Testumgebung für elektrische Luftfahrzeuge. Beide Beispiele zeigten, wie regionale Standorte für Forschung und Ausbildung genutzt werden können und welchen Beitrag sie zur Weiterentwicklung neuer Antriebstechnologien leisten.
Im Anschluss richtete sich der Blick auf die sicherheitsrelevante Bedeutung regionaler Infrastruktur in Deutschland. Generalleutnant a.D. Andreas Hoppe beschrieb die Rolle regionaler Flugplätze für eine widerstandsfähige Verkehrsinfrastruktur. Er erläuterte ihre Funktion als Ausweichstandorte, logistische Verbindungspunkte und mögliche Einsatzorte staatlicher Stellen in besonderen Lagen.
Diese Einordnung zeigt, wie dezentrale Luftfahrtstandorte in gesamtstaatliche Strukturen eingebettet sind und welche Anforderungen sich daraus zukünftig ableiten.
Die TH Wildau stellte einen Wasserstoff Verbrennungsmotor vor, der während der Veranstaltung ausgestellt war. Erläutert wurden die Eigenschaften des Motors, der aktuelle Stand der Forschung und mögliche Einsatzfelder in der allgemeinen Luftfahrt. Der Beitrag zeigte zudem auf, welche Schritte notwendig sind, um Wasserstoffantriebe in zukünftige Luftfahrzeugkonzepte zu integrieren. Im thematischen Zusammenhang damit stellte TotalEnergies die Grundlagen nachhaltiger Flugkraftstoffe vor. Es ging um verfügbare Verfahren, wirtschaftliche Bedingungen und regulatorische Anforderungen, die erfüllt sein müssen, um eine breitere Nutzung zu ermöglichen.
Vertreter von Eurocontrol zeigten einen messbaren Ausblick auf europäische Nachhaltigkeits-Entwicklungen. Sie stellten Szenarien für emissionsarme und emissionsfreie Luftfahrt vor und zeigten, wie unterschiedliche Technologien parallel an Bedeutung gewinnen können. In diesen Szenarien wurden regionale Flugplätze als flexible Standorte eingeordnet, die besonders geeignet sind, um neue Technologien im realen Betrieb zu testen und schrittweise einzuführen.
Dr. Ulrike Ziegler von Impact on Sustainable Aviation erläuterte, wie wichtig der Austausch zwischen Industrie, Forschung, Politik und Finanzwirtschaft für die Einführung neuer Technologien ist. Sie beschrieb, welche Rolle Impact in diesem Bereich übernimmt und wie der Bankenverband diesen Prozess unterstützen muss. Es wurde insbesondere betont, dass für eine Umsetzung alle Akteure vernetzt zusammenarbeiten müssen.
Die vierte Zukunftswerkstatt bot damit einen umfassenden Überblick über den Stand aktueller Entwicklungen entlang technologischer, wirtschaftlicher und sicherheitsrelevanter Transformationspfade der Luftfahrt in Deutschland, welche ein Vorreiter für ganz Europa und andere Kontinente werden kann. GBAA und IDRF werden die Inhalte und Ergebnisse in die laufenden fachlichen und politischen Gespräche einbringen. Die fünfte Zukunftswerkstatt, die im kommenden November stattfinden wird, findet sich bereits in Vorbereitung.
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