German Business Aviation Association und Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze widersprechen Annalena Baerbock
Anstatt weiterhin nach Verboten zu rufen, sollten sich die Grünen für eine nachhaltige Luftfahrt stark machen. Damit reagieren die beiden Interessenverbände German Business Aviation Association e.V. (GBAA) und Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF) auf jüngste Äußerungen der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zu Fragen des Luftverkehrs.
In einem Interview hatte sich die Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen zu Fragen des Luftverkehrs geäußert und unter anderem die Besteuerung von Kerosin gefordert. „Leider zeigte dieses Interview, dass Frau Baerbock bei diesem Thema nicht auf Ballhöhe ist“, betont IDRF-Geschäftsführer Thomas Mayer. Eine solche Steuer werde keine Emissionen senken, sondern zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Deshalb habe ja der Gesetzgeber die Luftverkehrsteuer eingeführt. Statt ständig nach Verboten zu rufen, sollten vielmehr die Potentiale und Stärken jedes Verkehrsträgers ermittelt und gefördert werden. Das gelte auch für den Luftverkehr, dessen Stärke der geringe Landschaftsverbrauch sei. Liege eine umfassende Ökobilanz und volkswirtschaftliche Gesamtbetrachtung für alle vor, könne man nicht abstellbare Defizite der einzelnen Verkehrsträger ausgleichen.
„Deutschland muss nicht Verhinderer, sondern Vorreiter für eine nachhaltige Luftfahrt sein und werden“, unterstreicht GBAA-Geschäftsführer Andreas Mundsinger die Forderungen der Verbände an die Politik. Das sichere Arbeitsplätze, erhöhe die Wertschöpfung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die Entwicklung nicht-fossiler Treibstoffe und neuer Antriebstechnologien spielten dabei eine große Rolle. Gemeinsam solle man an Transformationsstrategien für eine ökologische und sozialverträgliche Luftfahrt arbeiten. Dazu gehören ebenso „Green-Airports“ mit einem CO2-neutralen Flughafenbetrieb durch die Optimierung aller Prozesse und beispielsweise die Nutzung der freien Flächen mit Photovoltaikanlagen. Auch der dezentralen Luftfahrt komme eine erhebliche Bedeutung zu, denn es gelte, „die Konnektivität in ländlichen Räumen“ zu erhalten. „Nur mit einer rationalen Verkehrspolitik können alle in Frage kommenden Maßnahmen für eine erfolgreiche Transformation umgesetzt werden“, so die Verbände.