4. Mai 2020

“Staatssekretär Bilger: Neue Chancen für Regional-Airlines und Business Aviation”

Mit einem Besuch am City Airport in Mannheim hat sich der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Steffen Bilger, MdB ein Bild über die vielfältigen Vorteile der dezentralen Luftfahrt gemacht. Zusammen mit dem ersten Bürgermeister der Stadt Mannheim Christian Specht wurden bei einem Rundgang und anschließenden Gespräch einige Gedanken zur aktuellen und möglichen zukünftigen Lage ausgetauscht.

„Die Stadt Mannheim steht voll hinter dem City Airport, dieser ist für die Metropolregion Rhein Neckar sehr wichtig“ erläuterte Christian Specht. Er pocht auf ein „resilientes und redundantes Verkehrssystem“ nicht nur in einzelnen Regionen oder bestimmten Verkehrsträgern. Staatssekretär Bilger war sichtlich beeindruckt über die kurzen Wege und unkomplizierte Abfertigung bei Flügen. Aufgrund der Coronakrise findet allerdings zurzeit kein Linienbetrieb der Rhein Neckar Air statt. Die Branchenvertreter Thomas Mayer (IDRF e.V.) und Andreas Mundsinger (GBAA e.V.) betonten die Wichtigkeit der dezentralen Flugplatzinfrastruktur, denn von den über 1.100 Weltmarktführern in Deutschland sitzen rund 21% außerhalb der Ballungsräume in peripheren und sehr peripheren Regionen.

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Airlines in Sachen Klima und Corona wurde der Bedeutung von regionalen Landeplätzen und der dezentralen Luftfahrt für die Industrie und Wirtschaft in der Vergangenheit oft zu wenig Unterstützung zuteil. Die aktuelle Corona-Krise und das zukünftige Reisen „nach Corona“, verlangen individuelle oder kleingruppen-bezogene Personenverkehre. Der dezentrale Luftverkehr bzw. der Regionalluftverkehr, und dann noch ausgestattet mit klimafreundlichen Technologien wie PtL und alternativen Antriebstechnologien, ist sicherlich eine der Lösungen zu diesem Verlangen! Er könnte sogar einen widerstandsfähigen „Neubeginn“ des Luftverkehrs bedeuten.

Kurze Wege bieten effektives und zeitsparendes Reisen, keine Menschenschlangen in Terminals und Sicherheitskontrollen und die Einhaltung der Hygienevorschriften sind die vielen Vorteile des Regionalluftverkehrs. Allerdings müssen alle dafür ein neues Verständnis entwickeln und bereit sein mehr dafür zu zahlen, denn die Kostenkalkulation eines 30- oder 50-sitzers ist eine andere als die eines Airbus mit 180 Sitzplätzen. Guter Wille alleine reicht nicht aus, Regionalflughäfen, Bund, Länder, Kommunen, die Wirtschaft und jeder einzelne Passagier müssen diese Perspektiven erkennen und nutzen. Die aktuelle Verkehrspolitik und zukünftige Luftfahrtkonzepte des Staates müssen über eine intensive Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Hauptverkehrsflughäfen und den Regionalflughäfen inklusive den Flugplätzen nachdenken. Die Infrastruktur dafür haben wir in Deutschland. Diese gilt es gerade jetzt in der Krise zu ertüchtigen und aufrecht zu erhalten.

Die Business Aviation bzw. der individuelle Geschäftsreiseverkehr bietet darüber hinaus noch weitere Vorteile, denn dort bestimmt der Auftraggeber die Anzahl der Passagiere im gecharterten Flugzeug und die Mitreisenden sind persönlich bekannt.

Die Wege vom Parkplatz zum Flugzeug sind noch kürzer, kein Check-In, keine Warteschlange an der Sicherheitskontrolle und stehen einmal die Passagiere im Stau, dann wartet das Flugzeug, denn die Airline passt sich dem Terminkalender der Passagiere an.

Einzig die Entwicklung wirklich klimafreundlicher Flugzeuge und Treibstoffe hinkt noch hinterher. „Das muss und wird sich mit der Aufbaupolitik der Bundesregierung zur Überwindung der Corona-Krise aber deutlich verbessern“, verspricht Steffen Bilger. Und der schnellste Weg das zu realisieren führt über den dezentralen Luftverkehr.

Die Notwendigkeit eines sicheren und geschützten Luftverkehrs war noch nie so groß wie heute. Es sind also viele Perspektiven und Chancen für Regional-Airlines und den individuellen Geschäftsreiseverkehr vorhanden: „Die dezentrale Luftfahrt kann Corona“, so könnte der Slogan lauten!

2020-04-30 PM_Besuch in Mannheim



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